Premierenparade unter Schweizer Flagge

Ob kleine Boote oder große Yachten unter Segeln oder mit Motorkraft: Das Angebotsspektrum Schweizer Wassersport-Unternehmen ist vielfältig und international, was sich vom 23. September bis zum 1. Oktober 2023 auf der Interboot in Friedrichshafen eindrücklich zeigt. Unter dem Claim Suisse@Interboot präsentieren zahlreiche Werften, Händler und Dienstleister aus der Schweiz ihre aktuellen Produkte, darunter auch einige Premieren. Der Schwerpunkt liegt in der Messehalle B1, außerdem stehen einige Boote im Interboot Hafen für Probefahrten bereit. Der Messe-Donnerstag (28. September) ist traditionell der Schweizer Tag mit freiem Eintritt auf das Messegelände für alle Eidgenossinnen und Eidgenossen.

Auch in diesem Jahr ist wieder der Schweizerische Bootbauer-Verband (SBV) dabei. Am SBV-Stand werden sich die beiden Firmen marina.ch und GP Marine als Mitaussteller präsentieren. „Aufwändige Servicearbeiten, eine Verbesserung der Ausstattung und der Kauf von Zubehör lassen den Wirtschaftszweig gesund dastehen“, sagt Vinzenz Batt, Geschäftsführer des SBV. „Die Coronapandemie hatte einen starken Trend zum Heimaturlaub auf eigenem Rumpf ausgelöst und die Auftragsbücher prall gefüllt. Wenn der Import von Außenbordmotoren im Vergleich zum Vorjahr nun um rund 20 Prozent zurückgegangen ist, scheint das eine überfällige Normalisierung zu sein, die auch auf gebremste Neubootverkäufe und eine leichte Kaufzurückhaltung hindeutet. Jedoch werden immer noch Bestellungen aus 2021 und 22 ausgeliefert, so dass unterm Strich ein hohes Absatzniveau gehalten werden dürfte.“

Auf der Interboot 2023 zeigen Schweizer Aussteller eine breite Produktvielfalt. So hat die KIBAG AG diesmal zwölf Modelle avisiert, je vier entfallen auf die importierten Marken Grandezza, Cobalt und Karel. Im Blickpunkt steht dabei die Interboot-Premiere der Grandezza 30 CA. Die finnische 9,40-Meter-Luxusyacht schließt die Lücke zwischen der 28 und 34, die neben der 25 S beide als OC-Version nach Friedrichshafen kommen. Zwei großzügige Kabinen auf dem Unterdeck können vorn wahlweise mit einem ausziehbaren Doppelbett oder zwei Einzelkojen ausgestattet werden. Auf Tagestörns erfahren bis zu acht Personen die Eigenschaften der 380-PS-Motorisierung des Volvo Penta D6. Aus den USA zeigt KIBAG neben dem 7,21-Meter-Trailerboot CS23 das nur 1.700 Kilogramm wiegt, drei offene Sportboote aus der R-Serie von Cobalt. Das kleinste Modell R4 (7,39 Meter lang), die etwas größere R6 (7,85 m) und die R 30 (9,35 m) kommen zur Interboot. Die griechischen Karel-Boote 450 open, 480 sowie Paxos 170 und Ithaca 550 mit Außenbordern zwischen 50 und 115 PS locken bereits mit einem Einstiegspreis von knapp unter 10.000 Euro für das Viereinhalb-Meter-Modell.

Zwei Weltpremieren stehen bei der Moomba Supra AG aus Muntelier. Die Wasserski- und Wakeboardfans dürfen sich auf die neue Moomba Tykon freuen. Das 24-Fuß-Boot mit gut zwei Tonnen Standardballast ergänzt künftig das Value-Segment. Raptor-Motoren von 350 bis 510 PS treiben es an. In der 21 Fuß langen Supra SV mit 1.724 Kilogramm Standardballast wurden im Fahrstand Lautsprecher und eine Kamera als Standard integriert. Optional können eine elektrisch herunterfahrbare Trittstufe für die Badeplattform, ein elektronischer Lenkungsassistent und sogar ein Innenreinigungssystem ausgerüstet werden.

Als Schweizer Vertretung profitiert die W.A.R. Bootsbau & Bootshandel mit den Unterausstellern Faul und Portier von einem Premierenfeuerwerk der US-Marke Sea Ray. Der europäische Generalimporteur Brunswick Netherlands hat insgesamt 16 Boote angekündigt, darunter die brandneue SPX 190 als Sterndrive und mit Außenborder. Das europäische 2024er-Modell der SPX 210 wird erstmals in Deutschland auch mit Außenborder zu sehen sein. Und die luxuriösere SLX 260 feiert auf der Interboot ihre Europa-Premiere. Insgesamt vergrößert sich der W.A.R.-Stand auf 220 Quadratmeter, weil über Brunswick auch die US-Marke Boston Whaler auf die Interboot zurückkehrt. Angekündigt sind die Modelle 160 Super Sport, 250 Dauntless und 230 Outrage. Sie teilen sich den Platz mit der schwedischen Candela C-8.

Klassische Schweizer Bootsbaukunst kommt von der Boesch Motorboote AG. Inhaber Marcus Boesch bringt vier Modelle in die B1. Die 620 Bimini de Luxe und die 710 Sunsport sind beides Neubauten. Die zeitlosen Boote werden von zwei Restaurationen begleitet: einer 530 Competition und einer 650 Costa Brava.

Die Pro Nautik AG mit Unteraussteller Hausamman Boote AG wartet mit einer Interboot-Premiere auf. Die 11,40 Meter lange und 3,46 Meter breite Bavaria SR 33 HT ist das kompakteste Modell der SR-Reihe aus Giebelstadt. Pro Nautik präsentiert als Schweizer Importeur der italienischen Ala Yachts erstmals die futuristisch anmutende ALA 8. Das Satura Design Studio hat das Heck offengelassen und die halben Bordwände beidseitig zur 3,45 Meter-Badeplattform ausklappbar gemacht. Außerdem sind eine Jeanneau Cap Camarat 9.0 WA zu sehen und zwei Kooperationen. Delphia Yachts aus Polen teilt mit den Schweizern die knapp neun Meter lange Messeneuheit Delphia 10 Sedan in der stärksten Version mit 110-PS-Yanmar-Diesel. Boote Weidenauer setzt mit den Greenline-Yachten auf alternative Antriebe. Die mit zwölf Metern kleinste Greenline 39 bereichert die Interboot als Hybridversion mit 50-kW-Elektromotor, der sieben Knoten Reisegeschwindigkeit schafft.

Unter dem Namen Werft 52 bündelt Linssen Yachts Bodensee aus Romanshorn mehrere Vertretungen, die zur Interboot auftreten: die französischen Angelboote Ocqueteau 600 Timonier mit Außenborder und 700 Inborder (im Hafen) sowie die vier türkischen Motorboote Erman Yachting Lobster 36 und Comfort 36 (Hafen) und der RAU 770 Moana und Cholios.

Die Fallenbach Werft aus Brunnen zeigen die Pointer 22,25 und 30. Außerdem stellt sie das 2023er-Modell des österreichischen Daysailors A-27 aus. Ganz Yachting plant in der Halle B1 eine Version der Ovation 7.6 zu zeigen. Die Interboot-Weltpremiere von 2022, das Adventure-Motorboot V10 von Virtue Yachts aus Polen, legt Swiss Nautik diesmal zum Probefahren in den Interboot-Hafen.

Öffnungszeiten und Preise

Die Interboot öffnet vom 23. September bis 01. Oktober 2023: Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Die Tageskarte kostet 13 Euro online bzw. 17 Euro vor Ort, ermäßigt 10 Euro bzw. 12 Euro. Die Familienkarte gibt es für 29 bzw. 34 Euro. Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren bezahlen 5 Euro bzw. 6 Euro. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.interboot.de, www.facebook.de/interboot, www.instagram.com/interboot.friedrichshafen und #interboot.